In dem Zeitraum vom 02.09.2024 bis zum 06.09.2024 unternahm die MSS 12 ihre Abschlussfahrt. Als Zielort wurde die Hansestadt Hamburg festgelegt. Bereits im vorherigen Schuljahr wurden in den Stammkursen Vorschläge zu wünschenswerten Aktivitäten gesammelt und darüber abgestimmt, letzte Vorbereitungen wurden in der ersten Schulwoche getroffen.
Am Montag der zweiten Schulwoche sollte die Reise beginnen, die geplante Abfahrt war auf 8 Uhr morgens festgelegt. Unsere Stufe sowie die vier Lehrer Frau Engel, Frau Kesser, Herr Lorenz und Herr Christ, welche uns Zwölfer begleiten sollten, trafen sich aber bereits zwanzig vor acht an der Schule, um eine Anwesenheitskontrolle durchzuführen und den Tagesplan zu erläutern. Bald schon fuhr auch der für die Woche gemietete Bus an und die Busfahrerin lud die Koffer ein. Nachdem alle im Bus Platz genommen hatten, konnte es endlich losgehen, eine Fahrt von circa acht Stunden stand bevor.
Nach zwei Pausen und ziemlich genau den acht vorgesehenen Stunden änderte sich der Ausblick aus den Fenstern von grasüberwucherten Autobahnrandstreifen zu den bescheidenen Häusern der Hamburger Vorstadt. Je tiefer unser Bus in die Hansestadt vordrang, desto imposanter wurden die Gebäude. Simpler Backstein wurde zu gläsernen Außenfassaden, zweistöckige Mehrfamilienhäuser zu in den Himmel ragenden Bürokomplexen. Von da war es nicht weit bis unserem Hostel, ein weißer Schriftzug auf dunkelblauem Hintergrund verkündete die Ankunft. Ein Parken auf der gegenüberliegenden Straßenseite, ein Ausladen der Koffer und schon drängten wir uns in den Eingangsbereich des Hostels. Während Herr Lorenz die Aufgabe des check-ins auf sich lud, vertrieben wir uns mit Kartenspielen und vielfältigen Gesprächen die Zeit. Im Hintergrund klackten Billardkugeln gegeneinander und ein einsames blaues Neonschild verkündete mit seinem bläulichen Glanz „work hard, play hard“.
Beinahe zwei Stunden dauerte es, bis jede Gruppe ihre Zimmerkarten in den Händen hielt. Die Zimmereinteilung war bereits im Voraus festgelegt worden und somit konnten die Zimmer im sechsten Stock ohne weitere Verzögerung bezogen werden. Es war mittlerweile kurz vor sechs und die Lehrer sprachen uns zwei Stunden zu, bevor wir als Tagesabschluss einen kurzen Spaziergang ins Stadtzentrum machten. Wir machten uns daran die Betten zu beziehen und Koffer auszuräumen, manche statteten dem fünf Minuten entfernten Kaufland einen Besuch ab, um sich mit Wasser und Snacks zu versorgen.
Um acht trafen wir uns wie geplant im Eingangsbereich und machten uns auf den Weg durch Hamburgs Straßen ins Stadtzentrum, wo sich die große Gruppe in mehrere kleine spaltete, um unabhängig voneinander die Umgebung zu erkunden. Wir kauften uns Abendessen und nahmen es mit zum Jungfernstieg, wo wir es am Wasser in der zunehmenden Dunkelheit aßen. Die vielen Lichter Hamburgs spiegelten sich auf der Oberfläche und weiße Schwäne schwammen ihre Runden.
Gegen zehn Uhr machten wir uns auf den Rückweg, denn man hatte sich mit den Lehrern auf eine abendliche Zimmerkontrolle um 23 Uhr geeinigt. So endete unser erster Tag in Hamburg.
Der nächste Tag begann für uns mit dem Klingeln eines Handyweckers um 06:45 Uhr. Das Frühstück war auf 07:15 Uhr festgelegt. Manche vertrieben ihre Müdigkeit mit einem Kaffee, manche mit einem Tee, wiederum andere beschlossen ein warmer Kakao sei passender an diesem frühen Morgen. Unabhängig trafen sich alle um halb 10 in der Eingangshalle, um von da in den Bus zu steigen, um unseren ersten Programmpunkt an diesem Tag zu absolvieren; eine Stadtrundfahrt. Ein Tourguide stieg zu uns in den Bus hinzu und in den folgenden zwei Stunden durchquerten wir die Stadt von einem Ende bis zum anderen, während unser Tourguide uns historische Hintergründe und lustige Anekdoten erzählte. Die Stadtrundfahrt endete an der Michaeliskirche, wo sich die Stufe erneut in Gruppen von mindestens drei Personen aufteilen durfte, um sich den freien Nachmittag nach Belieben zu gestalten, bevor es Zeit für den zweiten Programmpunkt des Tages war. Meine Gruppe beschloss erst, einen kurzen Blick in die Kirche zu werfen, dann machten wir uns vorbei am Rathaus in Richtung Europapassage, einem großen Einkaufszentrum mitten im Herzen Hamburgs. Dort schlenderten wir durch verschiedene Läden, verbrachten vor allem aber viel Zeit im mehrstöckigen Thalia. Anschließend aßen wir zu Mittag und machten uns auf den Weg zum Hafen, wo unser nächster Programmpunkt um 15:45 Uhr in Form einer Hafenrundfahrt auf uns wartete. Parallel dazu bestand auch die Möglichkeit, mit der anderen Hälfte der Stufe zum Bowling zu gehen. Die Rundfahrt auf dem Boot dauerte knapp über eine halbe Stunde, in welcher wir nicht bloß riesige Containerschiffe, sondern auch ein altes sowjetische Spionage U-Boot und ein brandneues Disney-Kreuzfahrtschiff sehen konnten, dessen glänzender Lack die heiße Nachmittagssonne reflektierte.
Zurück an Land stand uns für den Rest des Tages frei, was wir machen wollten, und wir legten einen kurzen Stopp in einem Laden ein, um kaltes Wasser und Eis zu kaufen, da die Temperatur die dreißig Grad überschritten hatte. Daraufhin bummelten wir durch mehrere Souvenirshops, bis wir schließlich am festgelegten Treffpunkt in unseren Bus stiegen, der uns zurück ins Hostel brachte.
Am dritten Tag konnten wir länger schlafen, das Frühstück war erst auf 08:45 Uhr festgelegt. Das Programm dieses Tages startete mit der Kiezführung. Unser Bus fuhr uns zum Treffpunkt, wo unser Tourguide, eine aufgeweckte nette Frau, auf uns wartete. Sie zeigte uns den Partyteil Hamburgs, alles über Sexshops bis zu der Polizeiwache, in der Paul McCartney mal eine Nacht verbracht hatte, und der Herbertstraße, in welcher Frauen eher unerwünscht waren. Die Führung endete an einem den Beatles gewidmeten Platz in Form einer Schallplatte, welche mit den Namen ihrer bekanntesten Songs und Statuen ihrer Umrisse versehen war. Von dort teilte sich die Gruppe erneut, man konnte zwischen Freizeit und einem gemeinsamen Ausflug in die Kunsthalle Hamburgs entscheiden.
Meine Gruppe einigte sich problemlos, der Kunsthalle einen Besuch abzustatten und so machten wir uns mit Frau Engel und Frau Kesser auf den Weg. Die Kunsthalle erwies sich bereits von außen als prächtiges Gebäude, doch vor allem innen war sie prunkvoll gestaltet. Aufgrund des finalen Programmpunkts des Abends war unsere Zeit jedoch leider begrenzt und so einigten wir uns, eine Stunde dem Erkunden der Halle zu erteilen. Die Ausstellung war riesig und umfasste mehrere Stockwerke sowie ein weiteres Gebäude für moderne Kunst. Doch trotz der Vielfältigkeit der Werke, stimmten die Meinungen über das Highlight überein; mehrere Werke Caspar David Friedrichs, darunter „Das Eismeer“.
Die Stunde verstrich zu schnell, doch wir mussten uns bereits allmählich auf den Weg zum nächsten Programmpunkt machen, welcher für nicht wenige wahrscheinlich den Höhepunkt der Abschlussfahrt bildete; der Besuch des Musicals „Tanz der Vampire“. Wir fuhren noch kurz im Hostel vorbei, um uns bereitzumachen und nach Belieben Umzuziehen, bevor wir zum Theatergebäude fuhren. Dort hatten wir noch genug Zeit zu Abend zu essen, bevor wir uns vor dem Musical mit Herr Lorenz, Herr Christ und dem Rest der Stufe trafen, die sich für den Besuch des Musicals entschieden hatte. Alternativ bestand die Möglichkeit mit Frau Engel und Frau Kesser das Museum der Illusionen zu erkunden.
Um kurz vor sieben betraten wir das Gebäude und nahmen unsere Plätze ein. Dann versanken wir in der musikalisch begleiteten Geschichte eines Vampirjägers und seines Assistenten. Und als wäre der alleinige Besuch des wunderbar ausgearbeiteten Musicals nicht schön genug, trafen wir in der Pause auch noch Otto Waalkes, mit dem wir sogar ein Foto machen durften.
Es war schon nach 21 Uhr, als wir uns wieder in unseren Bus setzten, der uns zurück ins Hotel brachte.
Der vierte und letzte vollständige Tag, den wir in Hamburg verbringen würden, bedeutete erneut frühes Aufstehen, da dass Frühstück wieder um 07:15 Uhr stattfand. Das Pflichtprogramm des Donnerstags bestand bloß aus einem, dafür aber recht langem Punkt, nämlich einer Fahrt ans Wattenmeer, welche wir um 9 Uhr antraten. Die Fahrt dorthin dauerte über zwei Stunden, in denen weite Felder, kleine Bauernhöfe und Koppeln mit Schafen und Kühen vor unseren Fenstern vorbeistreiften. Dort angekommen durchliefen wir das ruhige Dörfchen Friedrichskoog, bevor wir schließlich das Wattenmeer erblickten. Wir verbrachten mehrere Stunden dort, in denen wir an den gestreiften Strandkörben Karten oder mit Herrn Christ Wikingerschach spielten und zum Wattenmeer hinabstiegen. Dann ging es wieder zurück zum Hostel.
Den Rest des Tages bekamen wir Freizeit zugeteilt, Herr Christ schlug jedoch zudem, da es unser letzter Abend in Hamburg war, den freiwilligen Besuch einer Karaokebar vor. Alle mit Interesse gaben Bescheid und der Treffpunkt wurde vor der Bar festgelegt. Bis dahin ging meine Gruppe ein letztes Mal in Hamburg gemeinsam Abendessen, dann besuchten wir noch einen Souvenirladen und schon machten wir uns wieder auf den Weg.
Wir wurden ohne Probleme in die Bar gelassen und verbrachten dort die nächsten paar Stunden. Nach einer Weile schlossen sich uns auch Frau Engel und Frau Kesser mit einigen weiteren Schülern an. Wir sangen bei den Auftritten anderer laut mit, lieferten aber auch selbst mehrere ab, so sang unsere Gruppe in verschiedenen Kombinationen zum Beispiel „I kissed the girl“ von Katy Perry, „Radio Gaga“ von Queen und „Rolling in the Deep“ von Adele. Auch Herr Christ beteiligte sich mit einer gefeierten Performance von „Sweet Caroline“. So endete unser letzter Abend in Hamburg.
Freitag, der Abreisetag, begann um 07:45 Uhr mit dem Frühstück. Dann machten wir uns ans Aufräumen; die Betten mussten abgezogen, Pfandflaschen weggebracht und Koffer gepackt werden. Wir trafen uns nach einer letzten Zimmerkontrolle um 09:45 am Bus, um unsere Koffer einzuladen, dann stiegen wir ein und machten uns auf den langen Rückweg.
Um circa halb Acht kamen wir wieder in Nackenheim an, dort wo wir am Montag unsere Reise angetreten hatten.
von Sophia Britanow