Lehrer
- Elisa Corell (COR)
- Melanie Gruber (GRB)
- Martin Janik (JAN)
- Carina Kesser (KES)
- Michael Schmitt (SMT)
- Dominik Schön (SCN)
- Frank Zinecker (ZNK)
„Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Zukunft.“
Richard von Weizsäcker (1920-2015)
Ziel des Geschichtsunterrichts ist nicht nur die Vermittlung von Faktenwissen. Vielmehr geht es darum, die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, historische Texte und Zusammenhänge zu verstehen und sich selbst ein Urteil über historische Begebenheiten und Darstellungen zu bilden. Dies befähigt die Schülerinnen und Schüler dazu, sich Themen selbstständig und kritisch zu erarbeiten.
Darüber hinaus beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Grundfragen des menschlichen Zusammenlebens in verschiedenen Zeiten, Räumen und Gesellschaften und lernen die Ursprünge unserer Gegenwart kennen.
In der Mittelstufe findet eine chronologisch geordnete Betrachtung der Geschichte von der Frühzeit bis in die Gegenwart statt. In der Oberstufe hingegen beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit Längs- und Querschnitten, wie z.B. der Entwicklung Europas, den Ursprüngen Deutschlands und dem Verhältnis zu seinen Nachbarn. Aber auch kulturelle, technische, politische und gesellschaftliche Aspekte unserer Vergangenheit werden betrachtet und die Methoden zu ihrer Erschließung geschult.
Ziel der inhaltlichen und methodischen Ausbildung im Fach Geschichte ist dabei stets die Schulung des Verständnisses für Grundlagen unserer modernen Welt und die Fähigkeiten zum kritischen, aufgeklärten und reflektieren Verständnis schriftlicher, bildlicher und anderer Quellen aus der Vergangenheit und Gegenwart, um die Schülerinnen und Schüler zu mündigen Bürgern unserer komplexen Welt zu erziehen.
Außerschulische Lernorte sind insbesondere für das Fach Geschichte, dem noch zu oft das Vorurteil allzu trockenen Quellenstudiums anhaftet, ungemein bereichernd. Die Fachschaft Geschichte hat sich zum Ziel gesetzt, den Schülerinnen und Schülern am Gymnasium Nackenheim in möglichst unterschiedlichen Jahrgangsstufen außerunterrichtliche Aktivitäten anzubieten, um ihnen auf diese Weise Geschichte erfahrbar zu machen. Gerade auch fächerverbindend können so neue Eindrücke und motivierende Einsichten in Zusammenhänge gewonnen werden.
Eine Auswahl bisheriger Exkursionen und anderer Aktivitäten:
- Jährlicher Besuch der Gedenkstätte des KZ Osthofen in der MSS10 (fächerübergreifend mit Religion/Ethik)
- Jährlicher Besuch der Katharinenkirche in Oppenheim (fächerübergreifend mit Religion/Ethik)
- Jährlicher Studientag zur Rechtsextremismusprävention in Ingelheim in der MSS10 (fächerübergreifend mit SK/EK)
- Studienfahrt Kroatien des Stammkurses Geschichte 2017 (archäologische Ausgrabungen)
- Besuch Haus der Geschichte, Regierungsbunker, ehemaliger Bundesrat in Bonn
- Geschichte im Film – Besuch von Kinofilmen
- Zeitzeugengespräche: ehemalige Stasi-Häftlinge, Zeitzeugen der NS-Zeit
Im Leistungskurs Geschichte der MSS10 nehmen alle Jahrgänge an einer mehrtägigen Gedenkstättenfahrt teil und setzen sich auf dieser intensiv mit der NS-Vergangenheit auseinander. Im Zweijahresrhythmus führt diese nach Nysa (Polen) oder nach Nürnberg. In Polen leben unsere Schülerinnen und Schüler in Gastfamilien und besichtigen unter anderem die KZ-Gedenkstätte in Auschwitz-Birkenau sowie die Städte Nysa und Wroclaw (Breslau). In Nürnberg wird das ehemalige Reichsparteitagsgelände sowie das NS-Dokumentationszentrum besucht.
Wir eröffnen unseren Schülerinnen und Schülern im Geschichtsunterricht jedes Jahr die Möglichkeit freiwillig an Wettbewerben und Projekten teilzunehmen.
Mittlerweile fester gemeinsamer Bestandteil der Fachschaften Geschichte und Ethik/Religion ist das regionale Projekt „Gewalt hat eine Geschichte“, welches jährlich von dem Oppenheimer Geschichtsverein, in Kooperation mit dem Jugendhaus Oppenheim, sowie der Gedenkstätte KZ Osthofen ausgeschrieben wird. Einzelne Schüler, kleinere Schülergruppen oder ganze Klassen aller Schulformen aus der Region bereiten jedes Jahr einen Beitrag zum Thema „Gewalt in der Geschichte“ vor. Präsentiert werden die einzelnen Beiträge im Wechsel in jeweils einer der teilnehmenden Schulen. 2017 wird das Gymnasium Nackenheim erstmals Veranstaltungsort sein.
Ebenso findet alle 2 Jahre der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten der Körber Stiftung statt. Hierbei handelt es sich um das größte historische Forschungsprojekt für Schülerinnen und Schüler in Deutschland, bei dem die Jugendlichen dazu aufgerufen werden, sich mit regionalen Themen zu beschäftigen.
Ein ebenfalls sehr bekannter Wettbewerb ist der „Schülerwettbewerb zur politischen Bildung“, ausgeschrieben von der Bundeszentrale für politische Bildung. Im Gegensatz zu dem Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten werden nicht nur die ältere Schüler/-innen, sondern die Klassenstufen 4 – 12 durch eine größere Themenauswahl angesprochen.
Auch der jährlich von dem Verein ABC e.V. veranstaltete Wettbewerb „Wir sind Vielfalt“, bietet spannende und schülernahe Themen und eine Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten. Ein zentrales Anliegen der Wettbewerbsreihe ist die Wertevermittlung, die für ein Zusammenleben in Vielfalt sehr bedeutend ist.
2016 konnte das Gymnasium Nackenheim bzw. der Leistungskurs von Frau Kaiser mit dem ersten Platz beim Wettbewerb der LpB-Rheinland-Pfalz einen ersten großen Erfolg verbuchen. Mit ihrer Plakatausstellung „Olympia 1936 – ein reiner Propagandaakt?“ konnten die Schüler/-innen einen interessanten Einblick und „Die Rolle des Sports in unserer Gesellschaft“ bieten.
Beginnend mit dem Fachunterricht in Klasse 7 lernen die Schülerinnen und Schüler themenbezogen und altersgemäß den Umgang mit den Methoden des Fachs Geschichte kennen. Dabei stehen unter anderem der Umgang mit schriftlichen, bildlichen und gegenständlichen Quellen, aber auch die kritische Auseinandersetzung mit Zeitzeugen, traditionellen und modernen Informationsquellen im Blickpunkt der methodischen Arbeit.
Sowohl bei der Erarbeitung historischer Quellen als auch bei der Erstellung von Lernprodukten werden Neue Medien bewusst in den Unterrichtsalltag integriert. Die Erstellung von Lernvideos, die Verwendung fachspezifischer Apps, die Übung des kritischen Umgangs mit Inhalten aus dem Internet sowie die fortdauernde Implementierung neuer Methoden in den Unterricht bilden unseren Anspruch an uns selbst und unseren Unterricht.
Durch die Erstellung von Facharbeiten und Besonderen Lernleistungen ist es nicht nur möglich historisches Arbeiten in Vorbereitung auf das Studium zu üben, sondern auch grundlegende Arbeitstechniken an einem Gegenstand des eigenen Interesses in einem mehrwöchigen Projekt zu schulen. Durch die enge Betreuung und schülernahe Beratung gelang es vielen Schülerinnen und Schülern bereits interessante und anspruchsvolle Arbeiten zu realisieren, die nun als Informationsquelle und Inspiration auch nachfolgenden Jahrgängen zur Verfügung gestellt werden können.
Auswahl bisher betreuter Facharbeiten:
- Die Bedeutung der Nibelungensage für die Stadt Worms
(Fabienne Herberich, Abiturjahrgang 2019) - Hexenverfolgung im Kurfürstentum Mainz
(Johanna Budahn, Abiturjahrgang 2019) - Brandbekämpfung im antiken Rom
(Viktoria Kühl, Abiturjahrgang 2019) - John Rabe – „Oskar Schindler Chinas?“ – Die deutsche und chinesische Erinnerungskultur im Vergleich (Eva Geiben, Abiturjahrgang 2020)
- Die Einführung der Reichsmeldeordnung und der Volkskartei als Instrument zur Festigung der NS-Diktatur – Eine empirische Untersuchung am Beispiel der Gemeinde Selzen
(Carolina Hösch, Abiturjahrgang 2020) - Orient und Okzident – Eine vergleichende Analyse religiöser und kultureller Grundlagen des heutigen Europas (Michelle Kogler, Abiturjahrgang 2020)
- Die Chronik des Regino von Prüm im Spiegel ihrer Zeit
(Yannick Dechau, Abiturjahrgang 2020) - Der Vertrag von Waitangi in der neuseeländischen Erinnerungskultur – europäische Deutungshoheit? (Clara Thaldorf, Abiturjahrgang 2020)
- Kirche und NS-Regime – Konflikt und Koexistenz am Beispiel der katholischen Pfarrgemeinde St. Gereon in Nackenheim (Alexander Deick, Abitur 2017)
- Die Mainzer Republik – erste Demokratie auf deutschem Boden? (Julie-Romée Vettel, Abitur 2018)
- Die Aufarbeitung des Holocausts im Kollektiven Gedächtnis von 1945 bis heute (Lena Glombitza, Abitur 2018)
- Polen und Deutsche als Vertriebene – ein Vergleich anhand von Erlebnisberichten (Franka Arens, Abitur 2018)
Auswahl bisher betreuter BLL’s:
- Geschichte der Spionage (Niklas Heimann, Abiturjahrgang 2019)
- Fronterfahrungen im Ersten Weltkrieg – Analyse deutscher und französischer Feldpost (Melina Demmig, Abitur 2017)