Integrationsfahrt in den Soonwald

Am Mittwoch, dem 27. September, ging es los mit unserer Klassenfahrt. Endlich war der langersehnte Tag da! Trotz des Staus kam der Bus pünktlich an unserem Treffpunkt an der Schule an. Es war viel los. Einige umarmten noch ihre Eltern, während andere schon dabei waren, sich nach vorne zu drängeln, um den besten Platz zu ergattern. Es gab gemütliche Sitze, die man nach hinten stellen konnte.

Die Fahrt ging etwa eineinhalb Stunden lang, war aber dafür spaßig. Mehrere Jungs sangen Lieder vor sich hin. Als wir endlich im Erlebniszentrum Soonwald ankamen, stieg die Spannung immer höher. Wir liefen zunächst in die Mensa und setzten uns brav auf unsere Plätze. Nun lernten wirHeiko kennen. Er leitete die Programme und war sehr freundlich. Zwei Helfer hatte er auch: Theo (16 Jahre) und Tim (19 Jahre), die mindestens genauso freundlich waren.

Nun wurde uns alles erklärt und wir bekamen eine Führung über das Gelände. Dabei konnten wir die Mensa, den Waldladen, die Appartments, die Waldwerkstatt, den Abenteuerspielplatz und den Sportplatz sehen. Dann hatten wir Freizeit, in der wir uns frei auf dem Gelände bewegen konnten.

Wie in einer Pause, nur dass es viel besser war als eine normale Pause. Wir konnten auf den Sportplatz, Abenteuerspielplatz oder woanders hingehen. Viele fanden es ganz lustig, den Hügel in der Nähe der Waldwerkstatt hinunter zu rollen. Dabei wurden braune Pullis und Hosen das Ergebnis. Gras in den Haaren musste natürlich auch sein.

Nach dem Mittagessen gab es etwas Zeit, die Betten zu beziehen. Hier durfte jeder zeigen, was er kann! Ab und zu verhedderte sich ein Kind in der Bettwäsche, sonst lief alles prima. Dann hieß es: Rucksäcke packen und ab in den Wald! Darauf freute sich jeder! Im Wald zu spazieren, war sehr angenehm, denn es roch nach Wald und Wald und noch viel mehr Wald. Wald roch sehr gut. So gut wie nur der Wald riechen kann. Wir fanden einige Ameisenhügel. Dort lernten wir viel über Ameisen, z.B. das der Ameisenhügel unter der Erde noch weiter geht! Als wir fertig mit dem Thema Ameisen waren, ging es erst richtig los.

Wir liefen zu einer Wildschweinsuhle und spielten dort ein Spiel namens Zapfenkacken. Ja, der Name war komisch, aber er beschrieb das Spiel perfekt. Das Spiel ging so: Alle stellten sich in zwei Reihen auf, das waren die Teams, Mädchen gegen Jungs und Jungs gegen Mädchen! Der oder die Erste klemmte sich einen Zapfen zwischen die Beine und musste so schnell wie nur möglich zum Klo (Zwei Ringe aus Springseilen). Welches Team am schnellsten alle Zapfen rausgekackt hat, dieses war das Gewinnerteam. Nach diesem Spiel gab es noch ein weiteres, das auch sehr lustig war, und vor allem war es nass! Einem Kind wurden die Augen verbunden, es sollte in die Mitte gehen und einen Wassersprüher in die Hand nehmen. Die Aufgabe war es, einen Schlüssel zu bewachen, dieser ein paar Nüsse darstellen sollte. Er sah zwar nicht sehr aus wie eine Nuss, aber man hatte kein Problem damit, es sich so vorzustellen. Das Wassersprüherkind wurde der Kauz genannt. Dazu wurde eine Maus gewählt, die versuchen sollte, die Nüsse zu stehlen. Dabei gab es für die Maus eine Schwierigkeit: vermutete der Kauz an einer Stelle eine Maus, durfte er mit dem Wassersprüher herumsprühen. Traf er, musste die Maus stehen bleiben. Traf er nicht, ging das Spiel weiter. Niemand kam trocken davon und am Ende waren wirklich alle nass. Nass und erschöpft vom Lachen kamen wir wieder an der Herberge an. Nach dem Abendessen hatten wir noch Zeit, uns gegenseitig in den Zimmern zu besuchen. Einige schmissen eine Party, andere blieben nur unter sich. Irgendwann ging nach und nach das Licht aus und alle freuten sich auf den nächsten Tag im Walderlebniszentrum Soonwald.

Am nächsten Morgen wachten wir alle auf und wussten sofort, dass dieser Tag genauso aufregend werden würde wie der Erste. Es gab welche, die schon sehr früh wach waren, aber es gab auch welche – die sogenannten Langschläfer – die lange schlafen wollten. Doch irgendwann musste jeder aufstehen! Nach dem Frühstück machten wir uns sofort daran, ein Vogelhäuschen für Meisenarten zu bauen. Mit Holz, Hammer und Nagel funktionierte alles prima! Am Ende malte jeder sein Vogelhaus mit Holzbuntstiften an. Später hatten wir viele bunte Vogelhäuschen und sehr viele gerettete Meisen. Nach dem Mittagessen war wieder Waldzeit! Wir spielten „Wer bin ich“ mit Tieren, die hinten auf den Rücken geklammert wurden. Natürlich nur die Kärtchen! Es kam oft die Frage auf: „Hab ich ein schönes Tier?“. So wurden viele Tiere erraten.

Nach diesem Spiel gab es noch ein weiteres: ein witziges Eichhörnchenspiel, bei dem wir alle Eichhörnchen waren. Den harten Winter überleben mussten wir auch noch, indem wir Nüsse im Wald versteckten und sie danach wiederfinden mussten. Einige fanden viele Nüsse, andere wenige, da auf Zeitdruck gespielt wurde. Am Ende durfte jeder seine Nüsse essen, aber wie ein Eichhörnchen: erst knacken, dann essen.

Nun ging es nach Hause in die Herberge. Da es der letzte Abend war, war eine Nachtwanderung geplant. Eilig packten wir unsere Rucksäcke, damit es so schnell wie möglich losgehen konnte. So wanderten wir durch die Dunkelheit, dabei erkannten wir, dass ohne Taschenlampe viel mehr gesehen werden kann als mit. Irgendwann hielten wir. Wer wollte, konnte nun zurückgehen, der Rest lief weiter durch die Nacht. Beinahe hätten wir geglaubt, wir hätten uns tatsächlich verlaufen, im dunklen Wald. Ab und zu zogen Gedanken auf wie: „Gibt es hier Wildschweine?“. Trotzdem fanden wir noch raus und wir alle blieben heil, trotz der vielen Wurzeln und der verzweigten Wege. Als wir wieder in den Apartments waren, spürten alle Kinder eine Müdigkeit, weshalb sie sofort schliefen und sonst über nichts mehr nachdachten.

Am 3. Tag unserer Klassenfahrt wachten wir auf und waren sofort von Traurigkeit und gleichzeitig mit Fröhlichkeit überschüttet. Traurig, weil dies der letzte Tag der Klassenfahrt war, aber auch fröhlich, weil jeder seine Familie endlich wiedersehen konnte. Doch aufstehen mussten wir trotzdem! Sobald wir fertig mit dem Frühstück waren, wurde uns erlaubt, in den Waldladen zu gehen und uns Sachen zu kaufen. Dort gab es Waldbücher, Stifte, Radiergummies, Jojos und ganz viel anderes Zeugs. Danach mussten wir uns vom Walderlebniszentrum Soonwald verabschieden.

Schnell ein Foto machen! Dann ging es rein in den Bus. Tschüss Soonwald! Wieder am Gymnasium Nackenheim angelangt waren alle froh, ihre Eltern wiederzusehen und ihnen von der Integrationsfahrt zu berichten. Natürlich war jeder happy und freute sich über dieses schöne Erlebnis – die Klassenfahrt ins Walderlebniszentrum Soonwald!

Autorin: Mira Oschmann

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