Das gemeinsame Proben und Musizieren lässt sich durch NICHTS ersetzten – zu dieser Erkenntnis kamen wir nicht erst durch die Umstände der Corona-Pandemie.
Allerdings brachte uns gerade die schon seit langer Zeit gewonnene Erfahrung des Gemeinschafts – bildenden Erlebnisses, welches das Musizieren wie kaum eine andere Disziplin vermittelt, auf neue und nicht uninteressante Wege!
Natürlich spielt dabei auch die besondere Ausstattung unserer Schule und die mittlerweile große Erfahrung mit digitalen Medien eine nicht unwesentliche Rolle.
Doch fangen wir von Vorne an:
Es war an einem Freitag im März 2020. In der Probe der Orchester-AG ereilte uns die Nachricht, dass am kommenden Montag wegen der Eindämmungsmaßnahmen zur Corona-Krise der Unterricht ausfallen würde. Keiner ahnte zu diesem Zeitpunkt, was noch alles auf uns zukommen sollte. Was folgte, ist uns allen hinreichend aus dem Alltag der letzten beiden Jahre bekannt.
Der Schulunterricht konnte nach einiger Zeit wieder aufgenommen werden, allerdings wissen wir alle, mit welchen Einschränkungen dies einherging.
Die Musik traf es dabei wohl am schlimmsten. So waren wir es doch gewohnt, unseren Unterricht auch musikpraktisch zu gestalten, hin und wieder mal zu singen, Konzerte zu veranstalten, Chor- und Orchesterfahrten zu unternehmen und natürlich in unseren AGs zusammen zu proben und Spaß zu haben.
Nachdem wir für unseren Unterricht einige Lösungswege zur Überwindung der Corona-Probleme gefunden hatten, schien es für die ausschließlich musikpraktisch orientierten AGs keine Lösung zu geben – bis uns zur Weihnachtszeit des vergangenen Jahres ein „kleines Lichtlein“ in Form unseres ersten digitalen Musikprojektes aufging.
Wir setzten alle Hebel in Bewegung und arrangierten ein Weihnachtslied, welches unsere Musiker im häuslichen Umfeld mit ihren iPads und Instrumenten einstudieren und aufnehmen konnten. Wir erstellten dazu Noten, Erklärvideos, Übe- und Mitspiel-Playbacks und ließen uns etliche Audio-Dateien schicken, um sie in einem gemeinsamen Klangprojekt zu verfeinern und zusammen führen.
Das Ergebnis konnte zumindest ein bisschen über das fehlende Gemeinschaftserlebnis hinwegtrösten. Und wir hatten viel dabei gelernt.
Auch dieses Jahr lag alles, was wir bisher so selbstverständlich gewohnt waren, auf nicht tauen wollendem „Pandemie-Eis“.
Die Schulen waren weitestgehend offen, jedoch fehlte noch so Vieles!
Durch unermüdliche Anstrengungen von unserer ganzen Schulgemeinschaft hatten wir uns aber dennoch etwas unglaublich wertvolles erhalten: eine Gemeinschaft, die wir jeden einzelnen Schultag leben konnten – auch wenn es zum Teil sehr anstrengende Tage waren.
Deswegen haben wir auch dieses Jahr wieder alle Kräfte zusammen genommen, um ein weiteres digitales Musikprojekt zu schaffen. Es wurde fleißig arrangiert, Probepläne unter detailliertesten logistischen Gesichtspunkten erstellt, aufgenommen, gemischt, gemastert, eingesungen, eingespielt und Dank der – unter Einhaltung von immer wieder angepassten Hygienevorschriften – wieder stattfindenden Proben (in zum Teil kleinster Besetzung) sogar ein bisschen gemeinsam musiziert.
Wir danken allen, die dieses Projekt wieder unterstützt und mitgestaltet haben. Besonders natürlich allen mitwirkenden Schülerinnen und Schülern.
Als Titel haben wir den bekannten Charity-Hit „We are the world“ von Lionel Richie und Michael Jackson ausgewählt.
Wir hoffen, dass wir uns mit der Gemeinschafts-betonenden Botschaft, die das Lied verkündet, alle identifizieren können! Viel Freude beim Hören!
Eure Fachschaft Musik
Victoria Braum, Lea Jung, Ulrich Lorenz